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Was tut sich in Weser-Ems

Landesbeauftragter stellt wichtige Regionalentwicklungsaufgaben vor


Was tut sich in Weser-Ems?

Franz-Josef Sickelmann, Landesbeauftragter für die Region Weser-Ems und Leiter des Amtes für regionale Landesentwicklung Weser-Ems mit Standorten in Aurich, Meppen, Norden, Osnabrück und Oldenburg, stellte heute in Oldenburg der Presse einige der wichtigsten Regionalentwicklungsaufgaben des 2014 neu gegründeten Amtes vor.

Die Region spielt eine bedeutende Rolle bei der Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien. Die Ableitung sowohl des offshore als auch des onshore produzierten Stroms stellt die gesamte Region vor große Herausforderungen. Zurzeit sind mehrere Trassenverfahren anhängig. Hier müsse das Amt unter Abwägung aller Belange gemeinverträgliche Lösungen finden, betonte Sickelmann. Er machte jedoch auch deutlich, dass diese Aufgabe nicht konfliktfrei zu lösen sein wird.

Die Region ist mittlerweile, auch als Ausdruck einer prosperierenden Entwicklung, durch Flächenknappheit und Flächenkonkurrenz geprägt. Es ergeben sich Nutzungsansprüche aus intensiver Landwirtschaft, Ausweisung von Gewerbe- und Baugebieten, aus dem Naturschutzrecht, aus Ausgleichsflächen aber auch aus infrastrukturellen Großvorhaben. Gerade bei diesen Projekten arbeitet das Amt zum Beispiel in Vorbereitung des Baus der A20 und der E233 in einem frühen Stadium der Flächenbeschaffung mit dem bewährten Instrumentarium der Flurbereinigung. Teilweise sind in solchen Verfahren mehr als 1000 Grundstückseigentümer betroffen. Es ist stets Ziel des Amtes, hier zu einvernehmlichen und verträglichen Lösungen zu kommen. Das Instrument der Flurbereinigung hat sich insoweit bereits in vielen vorangegangenen Verfahren als effektiv erwiesen. Es dient ganz erheblich der Verfahrensbeschleunigung.

Zur Lösung des seit Jahrzehnten an der Ems schwelenden Konfliktes zwischen Ökologie und Ökonomie ist es der Landesregierung mit dem Masterplan Ems gelungen, ein kooperatives und streitschlichtendes Instrumentarium einzuführen. Mit der geplanten Schlickbremse am Emssperrwerk, aber auch mit der federführend vom Amt bearbeiteten Flächenbeschaffung für den Wiesenvogelschutz zeichnen sich erste Erfolge ab.

Sickelmann hob hervor, dass die Region Weser-Ems eine ländliche Region ist und bleibt. Als solche hat sie im Vergleich zu vielen anderen ländlichen Regionen in Deutschland eine vergleichsweise gute Entwicklung genommen. Insbesondere die Arbeitsmarktdaten und der Zuwachs an sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen in einigen Teilregionen weisen Spitzenwerte aus. Für eine ländliche Region sind die demografischen Werte insgesamt noch überdurchschnittlich, d.h. hier gibt es noch mehr junge Menschen, als in anderen niedersächsischen Regionen. Gleichwohl steht auch Weser-Ems vor großen Herausforderungen. In diesem Zusammenhang zeigte sich Sickelmann sehr erfreut über das große Engagement der Kommunen, aber auch vieler Bürger, die Dorfentwicklung in die Hand zu nehmen und somit den ländlichen Raum für die Zukunft attraktiv zu gestalten. Das Amt ist Beratungs- und Bewilligungsbehörde für die aus EU-Mitteln sowie Bundes- und Landesmitteln gespeisten vielfältigen Maßnahmen der Dorfentwicklung. Seit September 2015 sind beim Amt über 1200 Projekte beantragt worden. Bislang konnten Projekte mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von mehr als 100 Mio. Euro und einem Zuschussvolumen von rd. 46,9 Mio. Euro bewilligt werden. Daran werden das Engagement der Menschen und ihre Verbundenheit mit der Region deutlich.

Europaweite Untersuchungen weisen für Weser-Ems jedoch eine Innovationsschwäche aus. Dies hängt sicherlich u.a. damit zusammen, dass Großkonzerne hier keine Standorte haben und die Region ihre wirtschaftliche Stärke aus dem Mittelstand zieht. Es ist bereits seit Jahren gemeinsames Ziel der Landkreise und kreisfreien Städte und des Amtes, die Wissensvernetzung zwischen den Forschungs- und Hochschuleinrichtungen und den kleinen und mittelständischen Unternehmen zu verstärken. In diesem Zusammenhang ist der Landesbeauftragte sehr dankbar dafür, dass mit dem grenzüberschreitenden INTERREG A-Programm Deutschland – Niederlande ein finanziell gut ausgestattetes Programm zur Stärkung der regionalen Innovationskraft gegeben ist. Ein Hauptanliegen des Programmes ist es gerade, durch Vernetzung deutsche und niederländische Unternehmen und Wissenseinrichtungen zusammen zu führen. So konnten bereits innerhalb der letzten beiden Jahre 35 Projekte mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von ca. 192 Mio. Euro und einem Zuschussvolumen von ca. 95 Mio.Euro bewilligt werden, erläuterte Sickelmann, der zugleich Vorsitzender des Lenkungsausschusses INTERREG /Ems Dollart Region ist.

Vorstellung der Schwerpunkte

Franz-Josef Sickelmann, Landesbeauftragter für die Region Weser-Ems, stellte einige der wichtigsten Regionalentwicklungsaufgaben des 2014 neu gegründeten Amtes vor.

  Schwerpunkte der Regionalentwicklungsaufgaben
(PDF, 1,51 MB)

Artikel-Informationen

erstellt am:
03.04.2017

Ansprechpartner/in:
Herr Nikolaus Jansen

Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems
Theodor-Tantzen-Platz 8
26122 Oldenburg
Tel: 0441/9215-454
Fax: 0441/9215-9454

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