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Startschuss für nachhaltige Landentwicklung in Weser-Ems

Fünf neue Flurbereinigungsverfahren mit über 8 Millionen Euro Fördervolumen freigegeben


Mit einer feierlichen Freigabeveranstaltung am 13. Mai 2025 in Oldenburg hat das Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems gemeinsam mit kommunalen Vertreterinnen und Vertretern, landwirtschaftlichen Akteuren sowie Umwelt- und Fachbehörden den offiziellen Start von fünf Flurbereinigungsverfahren im Rahmen des Flurbereinigungsprogramms 2025–2029 verkündet. Die von Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte genehmigten Verfahren stehen exemplarisch für eine moderne und nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raums in Niedersachsen.

Mit einem Gesamtfördervolumen von über 8 Millionen Euro fließen bedeutende Investitionen in die Infrastruktur, die Agrarstruktur sowie in Maßnahmen des Natur- und Klimaschutzes. Die Vorhaben werden mit einer Förderquote von bis zu 75 Prozent durch EU, Bund und Land bezuschusst.

„Diese fünf Projekte zeigen eindrucksvoll, dass Flurbereinigung weit mehr ist als Bodenordnung“, sagte der Landesbeauftragte Nikolaus Jansen bei der Veranstaltung. „Sie stehen für eine vorausschauende, integrative Entwicklung, die Landwirtschaft, Umwelt und Lebensqualität in Einklang bringt.“

Die fünf neuen Verfahren im Überblick:

1. HamstrupGemeinde Lastrup, Landkreis Cloppenburg
Auf rund 820 Hektar soll durch Flächenzusammenlegung und ein modernes Wegenetz die Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Vollerwerbsbetriebe gestärkt werden. Gleichzeitig entstehen durch gezielte Maßnahmen am Löninger Mühlenbach, ein zentraler Kompensationspool und Biotopverbundsysteme. Auch eine Wiedervernässung im angrenzenden Oldendorfer Moor wird vorbereitet.

2. LangholtGemeinde Ostrhauderfehn, Landkreis Leer
Das Verfahren (735 ha) stärkt die landwirtschaftliche Nutzung durch optimierte Bodenordnung und investiert in moderne Wirtschaftswege. Hinzu kommen Maßnahmen zum Hochwasserschutz sowie die Entwicklung von Extensivgrünland und naturnaher Waldumwandlung zur Förderung der Biodiversität.

3. SettrupStadt Fürstenau, Landkreis Osnabrück
Auf ca. 1.000 Hektar liegt der Fokus auf der Optimierung der Bewirtschaftungseinheiten, dem Ausbau des Wegenetzes sowie der ökologischen Entwicklung der Gewässer Reetbach und Ahe. Die Maßnahme ergänzt bestehende Projekte und unterstützt die touristische Infrastruktur durch Flächenbereitstellung für einen Radweg entlang der L72.

4. Tettens-OstGemeinde Wangerland, Landkreis Friesland
Das größte Verfahren (1.352 ha) legt besonderes Augenmerk auf die Verbesserung der Marschengewässer und die Schaffung von Lebensräumen für Wiesenvögel. Durch die gezielte Bodenordnung und zukunftsorientierte Wegeplanung wird die Agrarstruktur nachhaltig modernisiert.

5. DievenmoorGemeinde Bohmte, Landkreis Osnabrück
Mit klarem Fokus auf Klimaschutz dient das Verfahren der Wiedervernässung des Dievenmoores. Durch die Rückverlegung von Gräben und den Erwerb ungenutzter Torfstiche wird eine effektive CO₂-Speicherung erreicht. Es ist das erste Flurbereinigungsverfahren dieser Art im Landkreis Osnabrück.

Gemeinsam für die Region Weser-Ems

Die neuen Verfahren wurden in enger Zusammenarbeit mit den Gemeinden, Landkreisen, Landwirtschafts- und Naturschutzbehörden sowie zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern entwickelt. Alle Projekte sind in ihrer Ausrichtung sowohl ökonomisch tragfähig als auch ökologisch zukunftsweisend.

„Mit diesen Verfahren gestalten wir aktiv den Strukturwandel in der Region und schaffen die Grundlagen für eine lebenswerte, widerstandsfähige und produktive Kulturlandschaft“, so Jansen abschließend.

Nächste Schritte

In den kommenden Monaten erfolgen Informationsveranstaltungen für die betroffenen Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer, bevor die förmliche Anordnung der Verfahren erfolgt. Die Umsetzung wird jeweils durch das Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems begleitet.

  Bildrechte: ArL WE
Feierlicher Auftakt in Oldenburg: Großer Teilnehmerkreis aus den Kommunen sowie Arbeitskreismitgliedern der Projekte und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Amts für regionale Landesentwicklung Weser-Ems

Artikel-Informationen

erstellt am:
16.05.2025

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