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Niedersachsen fördert das Projekt „Lust auf Land“

Ländlicher Raum profitiert von Demografie-Förderprogramm


Landesbeauftrager Franz-Josef Sickelmann vom Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems in Oldenburg überreichte am 11.12.2017 in Papenburg den Bescheid über eine Förderung aus dem Förderprogramm für Demografie-Projekte in den niedersächsischen Teilen der Metropolregion Nordwest und in Weser-Ems an den Präsidenten der Emsländischen Landschaft e.V., Herrn Hermann Bröring. Das Projekt „Lust auf Land“ mit einem Volumen von 110.550,-- € wird aus Mitteln des Landes Niedersachsen mit 56 Prozent in Höhe von 62.450,-- € gefördert.

Die drei Landschaften im Nordwesten Niedersachsens, die Emsländische Landschaft e. V., die Ostfriesische Landschaft und der Landschaftsverbandes Osnabrücker Land e.V haben sich zum zweiten Mal zu einem Gemeinschaftsprojekt zusammen getan, um über kulturelle Projekte einen Beitrag zur demografischen Entwicklung in der Region zu leisten. Zur Durchführung des Projektes konnten die Landschaften mit der Historisch-Ökologische Bildungsstätte Emsland in Papenburg e.V., der Katholischen LandvolkHochschule Oesede e.V. aus Georgsmarienhütte sowie dem Evangelischen Bildungszentrum Ostfriesland-Potshausen aus Ostrhauderfehn drei renommierte Bildungseinrichtungen als Partner gewinnen.

Im Mittelpunkt der in dem Vorhaben geplanten drei Teilprojekte in Georgsmarienhütte, Papenburg mit Projektteilen in Dörpen, Haselünne und Lathen sowie Ostrhauderfehn stehen Jugendliche und junge Erwachsene im Übergang von der Schule ins Erwerbsleben. Berücksichtigt werden junge Menschen mit und ohne Migrations- und Fluchthintergrund, sowie ehrenamtlich Engagierte. Sie sollen durch die Projektaktivitäten stärker in die sozialpolitischen Demografiestrategien ihrer Region einbezogen und beteiligt werden und eigene Ideen zur Bewältigung des demografischen Wandels aus der Sicht von jungen Menschen entwickeln. Eine positive Wahrnehmung ihrer Region und damit die Identifikation mit ihrer Heimat soll dadurch gestärkt werden.

Franz-Josef Sickelmann freute sich darüber, dass der ländliche Raum vom Demografie-Programm des Landes Niedersachsen profitiert: „Mit dem Projekt „Lust auf Land“ wird ein hervorragendes Beispiel für die Bewältigung der Herausforderungen des demografischen Wandels unterstützt. Durch die Einbindung gerade junger und ehrenamtlich tätiger Menschen in die Demografie-Strategie der Regionen wird eine für die Entwicklung der ländlichen Räume wichtige Zielgruppe erreicht und die Bindung der jungen Menschen an unsere Region, in der man gerne lebt und arbeitet, gestärkt,“ betonte Sickelmann. Durch die Praxis-Elemente würden zudem bleibende Ergebnisse entwickelt, die für eine hohe Nachhaltigkeit des geförderten Vorhabens stehen.

Hermann Bröring dankte – auch im Namen der Landschaftspräsidenten von Ostfriesland und des Osnabrücker Landes – ganz herzlich Franz-Josef Sickelmann und allen Beteiligten, dass es den drei Landschaften erneut ermöglicht wurde, ein Netzwerkprojekt für den ländlichen Raum auf den Weg zu bringen. „Ich bin insbesondere darauf gespannt, welche Ergebnisse uns die drei Heimvolkshochschulen gerade auch aus der Zusammenarbeit mit Jugendlichen heraus präsentieren werden. Hier wird für die Zukunft des ländlichen Raumes, für lebenswerte Dörfer und Kleinstädte gearbeitet. Das kann ich als Landschaftspräsident, der zudem viele Jahre als Landrat für die Zukunft eines ländlichen Raum eine noch viel größere Verantwortung getragen hat, nur begrüßen.“


Hintergrundinformationen zum Zukunftsforum und zum Förderprogramm für Demografie-Projekte in den niedersächsischen Teilen der Metropolregion Nordwest und in Weser-Ems:

1. Zukunftsforum

Am 17. Februar 2014 – auf dem ersten Demografiekongress der Landesregierung – hat Ministerpräsident Stephan Weil die Mitglieder des Zukunftsforums berufen. Grundlage des Forums ist die Koalitionsvereinbarung 2013–2018 von SPD und BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN und die Regierungserklärung vom 19. Februar 2013 von Ministerpräsident Stephan Weil im Niedersächsischen Landtag.

Darin wird festgehalten, dass die Bewältigung der Folgen des demografischen Wandels als ein zentrales gesellschaftliches Ziel nur gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern aus allen Teilen der Gesellschaft zum Erfolg geführt werden kann. Leitidee des Zukunftsforums ist folgerichtig, diese Akteurinnen und Akteure zusammenzubringen und zu vernetzen, um die Herausforderungen des demografischen Wandels im gesellschafts- und fachübergreifenden Dialog gemeinsam zu meistern.

Als Mitglieder des Zukunftsforums wurden 35 Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft, Handwerkskammern, Industrie- und Handelskammern, Gewerkschaften, Kommunalen Spitzenverbänden, Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege, Sozialverbänden, Kirchen und Religionsgruppen und anderen gesellschaftlichen Gruppen für die laufende Legislaturperiode berufen.

Die Aufgabe der ernannten Mitglieder besteht darin, Konzepte für ausgewählte demografierelevante Lebens- und Politikbereiche zu entwickeln und der Landesregierung zur Umsetzung zu empfehlen.

In Kenntnis der bereits bestehenden vielfältigen wissenschaftlichen Analysen zu den demografischen Herausforderungen liegt der Arbeitsschwerpunkt darauf, Beispiele „guter Praxis“ zu erheben und zu analysieren. Dabei stehen alle gesellschaftlichen Bereiche von der Bildungs-, Familien- und Gesundheitspolitik, der Verkehrs- und Wirtschaftspolitik bis zur Struktur- und Regionalpolitik im Fokus. Aufgrund der Breite der angesprochenen Politikbereiche werden jedes Jahr ausgewählte thematische Schwerpunktfelder definiert, die vom Forum bearbeitet werden.

Schwerpunktfelder 1. Arbeitsperiode (2014/2015): Bildung und Mobilität

Schwerpunktfelder 2. Arbeitsperiode (2015/2016): Starke Städte und lebendige Dörfer in ländlichen Räumen

Schwerpunktfelder 3. Arbeitsperiode (2017): Digitalisierung im demografischen Wandel

Weitere Informationen:

http://www.stk.niedersachsen.de/startseite/themen/demografie/zukunftsforum_niedersachsen/zukunftsforum-niedersachsen-147815.html

2. Förderprogramm für Demografie-Projekte in Weser-Ems und in den niedersächsischen Teilen der Metropolregion Nordwest

Nach Abschluss der ersten Arbeitsperiode des Zukunftsforums ist es Ziel der Landesregierung, die Umsetzung der Handlungsempfehlungen in den Regionen zu fördern. Hierzu werden u. a. dem Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems zur finanziellen Unterstützung von Demografie-Projekten in Weser-Ems und in den darüber hinausgehenden niedersächsischen Teilen der Metropolregion Nordwest von 2016 bis 2019 jährlich 200.000,- EUR von der Staatskanzlei zur Verfügung gestellt.

Ziel des Förderprogramms ist, die Kompetenzen und Potenziale in der Region zu mobilisieren, um die Region zu stärken und damit nachhaltig die Herausforderungen des demografischen Wandels zu bewältigen. Gefördert werden Projekte auf Basis der vom Zukunftsforum beschlossenen Empfehlungen. Sie sollen durch das intensive Zusammenwirken der regionalen Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und anderen gesellschaftlichen Gruppen die regionale Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit stärken und mit neuen Impulsen zu einer nachhaltigen Entwicklung in der Region beitragen.

Die Entscheidung über eine Förderung trifft der sog. Regionale Ausschuss für Demografie-Projekte. Dieser setzt sich zusammen aus

• der Geschäftsstelle der Metropolregion (Fr. Dr. Meincke),

• der Geschäftsstelle der Ems-Achse (Hr. Dr. Lüerßen),

• der Stadt Osnabrück (Herr Kasch) und

• dem Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems (Frau Hinrichs-Fehrendt).

Weitere Informationen:

https://www.arl-we.niedersachsen.de/startseite/foerderung_projekte/zukunftsforum_niedersachsen/foerderung-von-demografie-projekten-auf-dem-gebiet-der-metropolregion-nordwest-und-in-weser-ems-150376.html

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