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Herausforderungen im Moorbodenschutz meistern

Koordinierungszentrum Moorbodenschutz (KoMoor) als Stabsstelle im ArL Weser-Ems gestartet


Oldenburg. Am 1. April 2025 hat das Koordinierungszentrum Moorbodenschutz (kurz: KoMoor) seine Arbeit aufgenommen. Die landesweit tätige und beim Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems angesiedelte Stabsstelle wird sich zukünftig intensiv dem wichtigen Thema „Moorbodenschutz auf privat bewirtschafteten Flächen“ widmen.

Vorgestellt wurden die Aufgabenschwerpunkte sowie drei der insgesamt fünf neuen Mitarbeiter*innen des Koordinierungszentrums im Rahmen einer Auftaktveranstaltung am 23. April im Kulturzentrum PFL in Oldenburg: Unter den zahlreich erschienenen Gästen konnten die Ministerin für Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Forsten Miriam Staudte und der Landesbeauftragte Weser-Ems Nikolaus Jansen neben dem Landtagsabgeordneten Guido Pott und Karin Logemann zahlreiche bereits im Moorschutz aktive private oder öffentliche Organisationen oder Behörden begrüßen. Unter dem Motto „Moorbodenschutz gemeinsam in Niedersachsen voranbringen“ verdeutlichte diese große Resonanz die Relevanz für dieses Thema, insbesondere für das Land Niedersachsen.

Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte: „Mit dem Koordinierungszentrum Moorbodenschutz stärkt Niedersachsen die Effektivität der bestehenden Strukturen, damit eine klimaschonendere Nutzung in den Moorregionen vorangetrieben wird. Mit bis zu 500.000 Euro an Landesmitteln jährlich haben wir als Landwirtschaftsministerium die Basis für langfristige Verlässlichkeit dieser Institution geschaffen. Klar ist: Nur gemeinsam mit allen relevanten Akteurinnen und Akteuren können wir den Moorbodenschutz in Niedersachsen voranbringen. Dafür ist der zentrale Standort für Niedersachsens Moorregionen in Oldenburg ideal. Ich freue mich, dass die im niedersächsischen Koalitionsvertrag angekündigten neuen Strukturen nun an den Start gehen und bin zuversichtlich, dass wir viel für den Klimaschutz erreichen können.“


Auch der Landesbeauftragte des Amtes für regionale Landesentwicklung Weser-Ems begrüßt ausdrücklich die Einrichtung eines Moor-Koordinierungszentrums und die Ansiedlung im ArL Weser-Ems.
„Dass das Koordinierungszentrum in meinem Amt in Weser-Ems angesiedelt ist, ist kein Zufall. Unter einem großen Teil des Grünlands, das unsere Region prägt und viele landwirtschaftliche Existenzen sichert, verbirgt sich Moor. Das Koordinierungszentrum Moorbodenschutz ergänzt und erweitert die Kompetenzen, die das ArL Weser-Ems in den vergangenen Jahren in Sachen Moor bewiesen hat.“

Begleitet wurde die Auftaktveranstaltung durch einen Fachvortrag von Herrn Bernhard Osterburg, Stabsstelle Klima, Boden, Biodiversität am Institut für Agrarklimaschutz, der als ausgewiesener Experte vom Johann Heinrich von Thünen-Institut, Braunschweig angereist war. In seinem Vortrag mit dem Titel „Moorbodenschutz als zentrale Maßnahme zur Erreichung nationaler und internationaler Klimaschutzziele“ ging er auf zentrale Fragestellungen rund um Moorbodenschutz ein und zeigte aktuelle Entwicklungen sowie praxisrelevante Perspektiven auf. Mit seinem fundierten Blick lieferte der Referent nicht nur Denkanstöße, sondern regte auch zur anschließenden Diskussion an. Besonders hervorzuheben ist dabei der Hinweis auf die derzeit noch durch das Waldsterben gestiegenen Emissionen im Bereich LULUCF (Landnutzung, Landnutzungswechsel und Forstwirtschaft, zuletzt Quelle von ca. 70 Mio. t CO2e) einerseits und die ambitionierten Minderungsziele im Bundesklimaschutzgesetz andererseits. Der Bund hat sich für 2030 vorgenommen, hier eine Senke von -25 Mio. t CO2e zu sein. Herr Osterburg hat aber auch Lösungsansätze vorgestellt, wie beispielsweise die Verbesserung der Förderbedingungen von Moor-PV oder einen gut etablierten privaten Zertifikatehandel. Er warnte allerdings davor, sich zeitlich zu ambitionierte Ziele zu setzen, man solle sich vielmehr realistische Ziele stecken. Der Vortrag bildete damit nicht nur einen fachlichen Höhepunkt der Auftaktveranstaltung, sondern schuf auch wertvolle Anknüpfungspunkte für die weitere Auseinandersetzung im Rahmen des Aufbaus des Koordinierungszentrums, über die unmittelbar im Anschluss intensiv diskutiert werden konnte.

Kernthemen der neuen Stabsstelle sind u.a. die Vernetzung und Kooperation zwischen Fachinstitutionen, die Beratung und der Wissenstransfer zur Unterstützung von Transformationsprozessen der Landwirtschaft in Moorregionen sowie die Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung für das Thema Moorböden, insbesondere aus Sicht des Klimaschutzes auf privaten Flächen.

Auch Uwe Schröder, Leiter des Koordinierungszentrums und sein Stellvertreter Simon Schoon sowie Dr. Kirsten Madena ab dem 01.07.2025 freuen sich auf die zukünftigen Aufgaben, um den bestehenden und zukünftigen Herausforderungen im Bereich des Moorbodenschutzes zu begegnen und sich hier insbesondere mit regionalen Akteur*innen auszutauschen und Transformationsprozesse zu entwickeln.

Infos zur neuen Stabsstelle KoMoor:

Uwe Schröder (Leiter KoMoor)

Uwe Schröder ist im Moorbodenschutz kein Unbekannter: Bereits seit 2018 arbeitete er in den Projekten der Landwirtschaftskammer Niedersachsen „SWAMPS“ und „Modellprojekt Gnarrenburger Moor“ zur klimaschonenden Moorbewirtschaftung. Von März 2022 bis März 2025 konnte er dann das Thema in vier Moorregionen im Rahmen des Projekts MoWa vertiefen.

MoWa - Moornutzung im Wandel : Landwirtschaftskammer Niedersachsen

Erreichbar ist Uwe Schröder seit dem 1.4.2025 in Oldenburg am Theodor-Tantzen-Platz 8 im Raum 273, Telefon: +49 441 9215-420, Mail: uwe.schroeder@arl-we.niedersachsen.de

Simon Schoon (Stellv. Leiter KoMoor)

Simon Schoon hat nach seinem Studium der Agrarwirtschaft zunächst im Grünlandzentrum im ILO-Projekt gearbeitet, Langtitel: Aufbau eines ostfriesischen Akteursnetzwerks zur Förderung von Innovationen in der Grünlandwirtschaft.

Innovative Landwirtschaft Ostfriesland - Grünlandzentrum

Im Projekt wurden Grünlandthemen für Ostfriesland aufbereitet, was natürlich auch Moorthemen beinhaltet. Dieses Wissen hat er dann ab 2024 mit ins Projekt MoWa eingebracht, wo er sich ebenfalls bereits konkret der Transformation der klimaschonenden Moorbewirtschaftung gewidmet hat.

Simon Schoon erreichen Sie in Oldenburg am Theodor-Tantzen-Platz 8 im Raum 242, Telefon: +49 441 9215-421, Mail: simon.schoon@arl-we.niedersachsen.de

Dr. Kirsten Madena (ab 01.07.2025)

Die Dritte im Bunde ist Dr. Kirstin Madena, Dipl. Geoökologin. Sie ist ausgewiesene Expertin für Böden und Hydrologie und verfügt über langjährige Erfahrungen bei der Landwirtschaftskammer in der Beratung zum Wasserschutz. Zuletzt hat sie bei der BINGO!-Projektförderung Schleswig-Holstein gearbeitet.


*Detailliertere Beschreibung der Aufgaben:



  Bildrechte: ArL WE
Vorstellung der Mitarbeiter (v.l.): Landesbeauftragter Nikolaus Jansen, Simon Schoon (KoMoor), Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte, Uwe Schröder (Leiter KoMoor) und Dr. Kirstin Madena (KoMoor).
  Bildrechte: ArL-WE
Den Fachvortrag hielt Bernhard Osterburg, Stabsstelle Klima, Boden, Biodiversität am Institut für Agrarklimaschutz, der als ausgewiesener Experte vom Johann Heinrich von Thünen-Institut, Braunschweig, angereist war.
  Bildrechte: ArL-WE
In der Auftaktveranstaltung im Kulturzentrum PFL in Oldenburg erläuterte KoMoor-Leiter Uwe Schröder die Aufgaben der neuen Stabstelle bei ArL Weser-Ems.

Artikel-Informationen

erstellt am:
27.02.2025
zuletzt aktualisiert am:
06.05.2025

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