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Hochwasser- und Katastrophenschutz

Regionale Akteure im transnationalen Austausch


Sich gemeinsamen Herausforderungen rund um die Nordsee zu widmen, indem Anrainerstaaten transnational vernetzt zusammenarbeiten, ist gelebte Praxis in Projekten des EU-Förderprogramms Interreg B Nordsee. Stakeholder aus der Wesermarsch besuchten die Niederlande.

Die Wesermarsch, die zu einem großen Teil unterhalb des Meeresspiegels liegt, ist Pilotregion in dem Interreg B Projekt FRAMES - Flood Resilient Areas by MultilayEred Safety (Hochwasserschutz durch Mehrebenensicherheit). Der anhaltende Klimawandel mit steigendem Meeresspiegel und extremen Niederschlägen kann zu Überschwemmungen führen, deren physischen, wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen weiter zunehmen dürften.

Das Projekt FRAMES zielt darauf ab, die Resilienz von Gebieten und Gemeinden durch die Anwendung eines Multi-Layer Safety (MLS) Konzeptes zu erhöhen - eine politische Strategie, die integrativ auf folgende Maßnahmen abzielt:

  • Prävention von Schadensereignissen
  • Räumliche Anpassung im Hinterland
  • Katastrophenschutz

Barrieren zwischen den zuständigen unterschiedlichen Behörden und Sektoren werden aufgehoben und gemeinsam kombinierbare, effektive Lösungen gefunden.

Partner aus Großbritannien, Dänemark, Belgien, Deutschland und den Niederlanden haben 13 Pilotgebiete benannt, die aus geographischer und demographischer Sicht vergleichbar sind, so dass in transnationaler Zusammenarbeit neue Erkenntnisse und Lösungen generiert werden.

In der Wesermarsch hat man erkannt, dass der technische Hochwasserschutz allein nicht mehr ausreicht, um gegenüber dem Hochwasser resilient zu sein. Ergänzend sollen integrative Lösungsansätze des Entwässerungsmanagements entwickelt, das Katastrophenmanagement analysiert und entsprechend angepasste Maßnahmen erarbeitet werden.

Die Jade Hochschule und der Oldenburgisch Ostfriesische Wasserverband haben als deutsche Partner in dem FRAMES-Projekt in der Wesermarsch ein Regionalforum gegründet, in dem alle betroffenen Akteure konstruktiv zusammenarbeiten - unter Einbeziehung auch der Bevölkerung, die an Umfragen und Diskussionen aktiv teilnimmt. Denn die Einbeziehung regionaler Akteure ist unerlässlich, um in Pilotprojekten erfolgreich aktiv zu sein.

Aktiv nicht nur vor Ort! Wie machen das zum Beispiel die Niederländer? Ein Blick über den Tellerrand hilft.

"leer"   Bildrechte: Amt für Regionale Landesentwicklung / E. Sterenborg, Provinz Zuid Holland

Vom 20. bis 22. Februar 2019 besuchte eine Delegation zwei niederländische FRAMES-Pilotregionen in der Provinz Zeeland (Middelburg) und Südholland (Alblasserwaard, Kinderdijk), um vor Ort in einem intensiven Austausch über Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Herangehensweise im Küsten- und Hochwasserschutz sowie im Katastrophenschutz zu treten. Die Rückfahrt führte durch die Maeslantkering, zum beeindruckenden, gigantischen Sperrwerk des Hafens Rotterdam. Für alle Teilnehmer war es eine bereichernde Exkursion mit intensivem Austausch - über die eigentlichen Projektpartner hinaus, zusammen mit den regionalen Akteuren. Die anfängliche sprachliche Barriere wurde leicht überwunden und war kein Hindernis.

Gegenbesuche werden erwartet:

  • Am 28. und 29. März 2019 finden die FRAMES Days in der Wesermarsch statt - dann sogar transnational, mit allen Partnerländern. Am ersten Tag führt eine Exkursion durch die Wesermarsch, während derer sich die regionalen Akteure (z. B. Deichverbände, Landkreis, NLWKN, Kreislandvolk, DRK, THW, DLRG, Feuerwehr…) vorstellen. Am zweiten Tag dann folgt das Arbeitstreffen in der OOWV Kaskade in Diekmannshausen.

  • Am 04. Mai 2019 findet ein Hochwasserschutztag in Augustgroden (Küstenschutzhalle des II. Oldenburger Deichbandes) statt. Von 10 bis 16 Uhr wird referiert, diskutiert, informiert, geprobt und gespielt. Alle sind eingeladen.
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