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Ländliche Entwicklung aktiv gestalten

Genossenschaftsverband Weser-Ems und das Amt für regionale Landesentwicklung informieren über LEADER und ILE


 
V.l.n.r.: Ralf-Peter Janik, GVWE, Christoph Hartz, Bürgerm. Ovelgönne, Reinhard Diers, Ovelgönne, Franz-Josef Sickelmann, Landesbeauftragter, Henning Isensee, Landwirtschaftsministerium, Norbert Wencker, ArL, Kirsten König, GVWE ,Harald Lesch, GVWE

„Ländliche Entwicklung aktiv gestalten“

Genossenschaftsverband Weser-Ems und das Amt für regionale Landesentwicklung informieren gemeinsam über LEADER und ILE

Am heutigen 14.11.2016 fand im Akademiehotel in Rastede eine gemeinsame Veranstaltung des Genossenschaftsverbandes Weser-Ems (GVWE) und des Amtes für regionale Landesentwicklung Weser-Ems zum Thema „Ländliche Entwicklung durch LEADER / ILE und Genossenschaften in der Region Weser-Ems“ statt.

„Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich in den letzten Jahrzehnten erheblich gewandelt“, so der Landesbeauftragte des Amtes für regionale Landesentwicklung Weser-Ems, Franz-Josef Sickelmann. Die Abwanderung von jungen Menschen, die Überalterung der Gesellschaft und viele weitere Faktoren hinterlassen Spuren in der Infrastruktur auf dem Lande und destabilisieren damit u.a. die lokale Grundversorgung. Große Einkaufszentren mit überregionalen Versorgungsfunktionen an zentralen Orten ersetzen die kleinen Supermärkte um die Ecke, Leerstände sind die Folge. Banken, Arztpraxen und Apotheken, Kultureinrichtungen sind kaum noch aufrecht zu erhalten. Eine bedrohliche Abwärtsspirale, der mit Fördermitteln aus den EU-Fonds begegnet werde. Regionale Landesentwicklung ziele daher darauf ab, Dorferneuerung, -entwicklung und notwendige Vorarbeiten, Vorhaben zur Bewahrung und Entwicklung der Dörfer als Wohn-, Sozial- und Kulturraum und Stärkung des innerörtlichen Gemeinschaftslebens sowie zur Erhaltung des Orts- und Landschaftsbilds zu befördern, zu stärken und damit der Abwärtsspirale Einhalt zu gebieten.

Für Maßnahmen der ländlichen Entwicklung stehen in Niedersachsen in der Förderperiode 2014 – 2020 rd. 315 Mio. € zur Verfügung. Hinzu kommen noch erhebliche Mittel aus der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK). Und schließlich sind für LEADER-Regionen rd. 100 Mio. € an Fördergeldern vorgesehen, davon allein 36,8 Mio. € für die Weser-Ems Region. Eine große Chance für die Kommunen in Weser-Ems.

Die Veranstaltung richtete sich an maßgebliche Akteure im ländlichen Raum.

Auf Seiten der Genossenschaften an die Sprecher der Banken-Arbeitsgemeinschaften und auf der anderen Seite an Vertreter aus den LEADER- und ILE-Regionen in Weser-Ems.

Ziel der Veranstaltung ist neben der aktuellen Information eine Stärkung der Vernetzung der jeweiligen Aktivitäten zur ländlichen Entwicklung und der Akteure untereinander.

Gerade bei Projekten der ländlichen Entwicklung geht es regelmäßig darum, Partner zu suchen und zu finden; sei es als Projektträger, sei es bei der Finanzierung. Die Veranstaltung stellte den Rahmen für ein Kennenlernen und einen fachlichen Austausch.

Für beide Bereiche kommen Genossenschaftsbanken als Partner im ländlichen Raum in Betracht, die ein großes Interesse an der Gründung von Genossenschaften in Weser-Ems haben. Gegründet werden können Genossenschaften sowohl in wirtschaftlichen als auch in sozialen und kulturellen Bereichen. „Überall dort, wo sich Personen mit ähnlich gelagerten Interessen zusammenschließen, um ihre Kräfte zu bündeln und gemeinsame Aufgaben zu bewältigen, ist die Genossenschaft die ideale Unternehmensform“, betont GVWE Abteilungsleiter Harald Lesch im Rahmen der Veranstaltung.

Aus dem Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz informierte Henning Isensee über die Neustrukturierung der Gemeinschaftsaufgabe (GAK) und Auswirkungen auf die ZILE-Richtlinie.

Am Beispiel des sehr erfolgreichen gemeinschaftlichen Projektes „Dorfgemeinschaftshaus Neustadt e.G.“ in der Gemeinde Ovelgönne wurde diese Praxis vorgestellt. Hier haben bürgerschaftliches Engagement, kommunale Unterstützung, genossenschaftlicher Ansatz und staatliche Förderung (im Rahmen von LEADER) zu einem Vorzeigeprojekt geführt, welches nachahmenswert ist.

Die Veranstalter hoffen, dass die Veranstaltung neue Impulse für Maßnahmen der ländlichen Entwicklung und eine noch stärkere Vernetzung der Regionen untereinander schafft.

„Die Nutzung von Netzwerken, also das Zusammenwirken von Politik, Verwaltung, Wirtschaft und den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort ist der Schlüssel für das Gelingen ländlicher Entwicklung“, resümiert der Landesbeauftragte.

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